Bewegungstherapie – Krankengymnastik und mehr

Bewegungstherapie ist ärztlich indizierte und verordnete Bewegung, die vom Fachtherapeuten geplant und dosiert, gemeinsam mit dem Arzt kontrolliert und mit dem Patienten alleine oder in der Gruppe durchgeführt wird.

Daneben gibt es traditionelle Bewegungsverfahren, deren Wirkung teilweise nicht evidenzbasiert nachgewiesen wird, die teilweise auch im Rahmen der Sporttherapie angewandt werden.

aus Wikipedia/Bewegungstherapie

Die Krankengymnastik ist eine Sonderform der Bewegungstherapie. Sie hat jedoch im Gegensatz zu dieser nicht das primäre Ziel, Krankheiten vorzubeugen. Krankengymnastik ist in der Regel eher Teil der Behandlung einer bestehenden Krankheit oder wird in der Nachbehandlung von Krankheiten, Operationen oder Unfällen eingesetzt.

Die Übungen werden unter Anleitung von Krankengymnasten bzw. Physiotherapeuten ausgeführt. Dabei gibt es eine Vielzahl von Verfahren, die in eigenen Schulen gelehrt werden. Sie erfordern mehrmonatige oder mehrjährige Ausbildungen.

Die Anwendungsgebiete umfassen vor allem Schäden am Bewegungsapparat und Haltungsschäden. Darüber hinaus gibt es spezielle Übungen zur Förderung der Herz- und Lungenfunktion oder bei Bewegungsstörungen (z. B. nach einem Schlaganfall oder bei spastischen Lähmungen).

In der Schwangerschaft und in der nachgeburtlichen Phase hat die Krankengymnastik eine wichtige unterstützende Funktion.

Durch Krankengymnastik sollen körperliche Defizite, die für Krankheiten oder Schmerzen verantwortlich sind, gezielt ausgeglichen werden. Das kann zum Beispiel bei Rückenschmerzen eine zu schwache Rückenmuskulatur sein, die die Wirbelsäule nicht mehr entlastet. Auch fehlerhafte Bewegungs- und Haltungsmuster, die man sich im Alltag angewöhnt hat, zum Beispiel beim Heben von Lasten oder beim Sitzen am Computer, können durch Krankengymnastik verbessert werden.

Die Manuelle Therapie befasst sich mit speziellen diagnostischen und therapeutischen Verfahren, die der Auffindung (Erkennung) und Behandlung von reversiblen Funktionsstörungen am Bewegungsapparat dienen.

Es handelt sich hierbei um spezielle Handgrifftechniken, die im Rahmen des Befundes dazu dienen, eine Bewegungsstörung im Bereich der Extremitätengelenke oder der Wirbelsäule zu lokalisieren und zu analysieren.

Der Befund dient als Grundlage den therapeutischen Handgriffen, die vom Physiotherapeuten als Mobilisation durchgeführt werden. Die Handgriffe werden sowohl zur Schmerzlinderung als auch zur Mobilisation von Bewegungseinschränkungen eingesetzt, wenn diese durch eine reversible Funktionsstörung des Gelenks oder der diesem Gelenk zugehörigen Muskulatur hervorgerufen werden.

Die Auswahl der jeweiligen Mobilisationstechniken, die der Physiotherapeut einsetzt, wird bestimmt durch den Befund, die eingeschränkte Bewegungsrichtung und die Form des Gelenks.

Bei der Schlingentischtherapie werden Teile des Körpers oder der ganze Körper in Schlingen gehängt. Dadurch wird die Schwerkraft aufgehoben, Wirbelsäule und Gelenke werden entlastet.

Nun können Bewegungen, die normalerweise eingeschränkt oder schmerzhaft wären, unter Schwerelosigkeit erheblich leichter und schmerzfrei ausgeführt werden.

Die Schlingentischbehandlung wird angewendet bei

  • Schmerzen (besonders bei Wirbelsäulenbeschwerden wie Bandscheibenvorfällen, Halswirbelsäulenproblemen, Schulterschmerzen und Hüftgelenksproblemen),
  • Lähmungen
  • und Kontrakturen.

Die gerätegestützte Krankengymnastik ist eine Therapieform, bei der es zu einer sinnvollen Verbindung krankengymnastischer Techniken mit den Erkenntnissen der Sport- und Trainingswissenschaften kommt.

Trainiert wird unter anderem an speziellen medizinischen Trainingsgeräten.

Die gerätegestützte Krankengymnastik dient der Verbesserung bzw. der Normalisierung

  • der Muskelkraft,
  • der Kraftausdauer,
  • der alltagsspezifischen Belastungstoleranz,
  • sowie funktioneller Bewegungsabläufe und Tätigkeiten im täglichen Leben.

Die gerätegestützte Krankengymnastik kann auch ein Muskelaufbautraining (MAT) oder eine medizinische Trainingstherapie (MTT) umfassen.

Die medizinische Trainingstherapie (MTT) und das Muskelaufbautraining (MAT) gehören zum aktiven Teil der physikalischen Therapie. Die Behandlung erfolgt wie bei KG-Gerät mittels Geräten und Zugapparaten.

Ziel der MTT ist das Erlangen von Schmerzfreiheit und die objektive Verbesserung der physischen Funktionsqualitäten und der Belastbarkeit des Patienten. Der Patient wird von qualifizierten Therapeuten mit individuell festgelegtem Widerstand und Übungswiederholungen angeleitet, bevor er selbständig an den Geräten üben kann.

Die Weiterführung der medizinischen Trainingstherapie ist das Muskelaufbautraining. Vorwiegend wird diese Form der Therapie nach Rehabilitationen der Chirurgie, Orthopädie oder Traumatologie. Nach schweren Verletzungen oder Operationen weist der Körper durch Ruhigstellung deutliche Defizite auf. Die entsprechenden Gelenke sollen funktionsspezifisch rehabilitiert werden. Diese Form der Therapie wird oft zusätzlich zur physikalischen Therapie und Physiotherapie eingesetzt. Ziel der MAT ist dabei u. a. die Verbesserung der Muskelkraft, die Verbesserung der Belastbarkeit, die Verbesserung der Koordination.